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Draußen in der Natur


Gärten und Parkanlagen

Grünanlage Töpferstraße

Mitten im alten Ortskern von Duingen und direkt neben dem Töpfermuseum gelegen haben sich die Duinger einen kleinen Park mit Sitzmöglichkeiten angelegt. Hier kann man auch geschützt vor Wind und Wetter verweilen.

Alter Friedhof, Kirchhof St. Katharina

Zu finden: Pfarrhof 3

Der Kirchhof der Duinger Kirche wird auch heute noch als Friedhof mit unterschiedlichen Bestattungsmöglichkeiten genutzt. Hier befinden sich neben neueren Grabsteinen und Urnengräbern noch einige Grabsteine vom Beginn des 19. Jh. Dazu gehört auch das aufwändig gestaltete Grabmal des Töpfermeisters Gottfried Lampe und seiner Frau Johanne, das auch an dieser Stelle des Ortes und scheinbar stellvertretend an die einst zahlreich in Duingen ansässigen Töpferfamilien erinnert. Deutlich älter sind außerdem einige aufrecht stehende Grabplatten, die in der Nähe der Kirche und an der Ostwand des Kirchengebäudes aufgestellt sind.

Ein weiterer Friedhof wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jh. an der Straße nach Weenzen angelegt.

Jüdischer Friedhof

Zu finden: In der Welle. Mit dem PKW auf der L 462 Ri. Coppengrave fahren, rechts abbiegen in die Straße „In der Welle“ bis zum einzeln stehenden Haus auf der rechten Seite (In der Welle 1), davor rechts in den Feldweg abbiegen. Der jüdische Friedhof liegt nach wenigen Schritten auf der linken Seite. Alternativ kann man den Friedhof auch von der Straße „Im Südfelde“ erreichen. Diesen aus dem Ort hinaus bis zum Rechtsknick fahren und dort zu Fuß geradeaus dem Feldweg folgen. Man erreicht den Friedhof innerhalb weniger Minuten.

Im Amt Lauenstein, zu dem Duingen über einen langen Zeitraum zählte, ist die Ansiedlung von Juden erst im letzen Drittel des 17. Jh. nachweisbar. In Duingen wohnten zu dieser Zeit nur eine, im 18. und 19. Jh. zwei jüdische Familien. Diese besuchten die Gottesdienste in der Synagoge im zwölf Kilometer entfernten Salzhemmendorf oder später in Alfeld. Die jüdischen Kinder wurden ab 1844 in der Synagogengemeinde in Salzhemmendorf unterrichtet, die Verstorbenen bis zum Holocaust auf dem Jüdischen Friedhof außerhalb Duingens beerdigt.

Gesicherte Informationen über die in Duingen lebenden Juden gibt es erst seit Beginn des 19. Jh. In dieser Zeit zieht der Hokenhändler Levi Selig mit seiner Frau Jette Blank hierher. 1820 wird das erste von acht  Kindern, ihr Sohn Levi Selig in Duingen geboren. Dieser heiratet Helene Frank, deren Grabstein (Nr. 8) noch heute auf dem Jüdischen Friedhof in Duingen steht. Das Paar bekommt neun Kinder, von denen die Tochter Jeanette noch im hohen Alter von 79 Jahren nach Treblinka deportiert und umgebracht wird.

Ein weiterer Sohn von Levi Selig und Jette, Eli/Elias Bienheim – dieser Name setzt sich nun in Duingen fort – kommt 1826 in Duingen zur Welt. Schon wie sein älterer Bruder und sein Vater verdient Eli Bienheim seinen Lebensunterhalt als Handelsmann und heiratet Rieke Polly. Auch von ihr ist der Grabstein bis heute erhalten. Elis Gesuch, sich wie seine Eltern ebenfalls als Kaufmann in Duingen niederzulassen zu können, wird über mehrere Jahre vom Magistrat aus unrechtmäßigen Gründen abgelehnt und erst 1862 die Erlaubnis zum Betrieb eines Materialwarenhandels erteilt. Im Jahre 1870 erwirbt Eli schließlich das Bödener (Kleinbauern)-Haus Nr. 50 in Duingen ohne zugehöriges Land, aber mit Garten und Nebengebäuden.

Zu den acht Kindern von Eli und Rieke gehört auch der Sohn Martin-Meyer (1868-1914), der Haus, Geschäft und angegliedertes Bankgeschäft seines Vaters übernimmt und von seinem jüngeren und unverheiratet gebliebenen Bruder Hermann unterstützt wird. Martin-Meyer Bienheim und seine Frau Hulda Grünfeld haben vier Kinder. Die drei Söhne Erich (geb.1889), Karl-Ludwig (geb. 1900) und Walter (geb. 1903) fliehen während der Zeit des Holocaust ins Ausland, die Tochter Hanna wird aus Bremen, wo sie später verheiratet ist, deportiert.

Auf dem  Jüdischen Friedhof ist Martin-Meyers Grabplatte (Nr. 9) erhalten.

Sein Sohn Walter übernimmt Geschäft und Haus. Da die Geschäfte der jüdischen Kaufleute ab 1933 boykottiert werden, beliefert Walter seine Kunden mit seinem PKW. 1936 wird ihm die Wandergewerbeerlaubnis entzogen, wogegen er sich ohne Erfolg zur Wehr setzt. Ende desselben Jahres verlässt er Duingen nach Hannover, wo er noch einmal versucht, als Kaufmann Fuß zu fassen. 1940 gelingt ihm über England die Immigration in die USA.

Der letzte jüdische Einwohner Duingens ist seine Mutter Hulda. Sie zieht 1937 zu ihrem Sohn nach Hannover, später zu Verwandten nach Petershagen bei Minden und schließlich 1939 nach Bremen, wo ihre Tochter Hanna zu dieser Zeit noch lebt. 1940 siedelt sie wieder nach Hannover in ein jüdisches Altersheim über, von wo sie im Dezember 1941 in ein KZ nach Riga deportiert und dort umgebracht wird.

Der Jüdische Friedhof liegt weit außerhalb des Ortes zwischen Duingen und Coppengrave. Er ist das letzte Zeugnis der jüdischen Bewohner Duingens. Der Friedhof wurde 1938 von Duinger Bürgern, die Mitglieder der SA waren, zerstört. Diese verurteilte man nach dem Krieg zu Geldstrafen. Der Friedhof wurde wieder hergerichtet, kurze Zeit später allerdings wieder verwüstet. Erst in den Jahren 2007/08 machte es sich der Duinger Heimat- und Kulturverein zur Aufgabe, den bis dahin vernachlässigten Jüdischen Friedhof wieder herzurichten und die noch vorhandenen 13 Grabsteine zu restaurieren. Es sind die Grabsteine der beiden in Duingen ansässig gewesenen Familien Selig bzw. Bienheim.

(Ausführliche Informationen zum jüdischen Leben in Duingen erhält man über den gleichnamigen Vortrag von B. Gelderblom aus dem Jahre 2008, der in Heft Nr. 13 der Schriftenreihe des Duinger Heimat- und Kulturvereins e.V. abgedruckt wurde und auf den sich die Redaktion hier bezieht.)

Kleingartenkolonie „Waldfrieden“

Zu finden: Bruchstraße/ Lönsweg

Das 7 Hektar umfassende Gelände der Duinger Kleingärtner „Waldfrieden e.V.“ grenzt an ein Waldgebiet und liegt unweit der Duinger Seenplatte. Hier sind 155 Kleingartenparzellen zwischen 400 und 600 qm angelegt. Für Kinder steht ein großer Spielplatz zur Verfügung.

2016 wurden mit finanzieller Unterstützung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung und des BUND Niedersachsen ausgewählte Flächen des Kleingartengeländes in Streuobstwiesen mit alten Baumsorten umgewandelt, um auf diese Weise die Baumvielfalt der Gartenanlage zu vergrößern.

Durch die Kleingartenanlage führt der Pottlandweg (DU 2 - Duinger Rundweg/ DU 3 – Steinbruchweg)

Spielplätze

Zu finden: Lübecker Straße und auf dem Schulhof der Grundschule

In Duingen findet man einen öffentlichen Spielplatz an der Lübecker Straße sowie einen Spielplatz auf dem Pausenhof der Pottlandschule. Dieser bleibt nach Schulschluss für alle Duinger Kinder geöffnet und ist auch vom alten Friedhof aus zugängig.


Biotope

Weenzer Bruch – Seengebiet Duinger Seenplatte (Ententeich/Bruchsee/Weinbergsee) – Duinger Wald

Die geologische Vielfältigkeit im Raum Duingen hat in der Vergangenheit zur Förderung unterschiedlichster Bodenschätze geführt. Kalkstein im Duinger und Thüster Berg, Tone im Duinger Wald und Gips und Braunkohle im Weenzer Bruch wurden und werden in Randgebieten teilweise auch noch heute geborgen.

Die Förderung dieser Bodenschätze führte zwangsläufig zu weitreichenenden Veränderungen der Landschaft, die nach dem Ende des Abbaus ab 1967 jedoch rekultiviert wurden. So sind in den vergangenen Jahrzehnten aus den ehemaligen Abraumgebieten wieder grüne Landschaften mit zahlreichen Biotopen geworden.

Teile des Duinger Waldes mit seinen außergewöhnlichen Eichenbeständen und Tonbau-Teichen stehen seit 2000 mit 326 ha unter Naturschutz (NSG HA 202). Die Seen der Duinger Seenplatte sind Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Fischarten geworden und durch Aufforstung der ehemaligen Abraumgebiete siedelten sich heimische Wildarten wieder an.

Die ca. 132 ha umfassenden Amphibienbiotope Doberg und Weenzer Bruch sind heute Naturschutzgebiete (NSG HA 257), die mittels eines geologischen Lehrpfades erkundet werden können.

Nähere Informationen findet man über Broschüren und informative Wanderkarten im Rathaus (Töpferstr. 9) und im Hallenbad (Lübecker Str. 1c) von Duingen.

Hilsquelle im Duinger Wald

Die Hilsquelle ist eine der Quellen des Hilsbaches. Der Hilsbach durchfließt den Hils und mündet in Duingens Nachbarort Coppengrave in die „Hille“. Erreichbar ist die Hilsquelle über den Pottlandwanderweg DU6, der 200 m unterhalb der Quelle entlang läuft oder vom „Ith-Hils-Weg“, der 200 m oberhalb der Quelle verläuft. Bei der Hilsquelle befindet sich eine Sitzbank, von der aus man einen wunderschönen Blick auf Duingen hat.

Naturschutz durch Blühwiesen und in Feuchtbiotopen

Aber auch der Naturschutz wird in Duingen aktiv betrieben. Im landwirtschaftlichen Bereich wurden einige Hektar Acker- und Grünland in Blühflächen umgewandelt. Zwischen Sonnenblumen, Disteln und weiteren Langzeitblühern tummeln sich von Frühjahr bis in den Herbst hinein zahlreiche Insektenarten.

Viele Feuchtbiotope und Seen, die sich in der Feldmark und im angrenzenden Duinger Wald angesiedelt haben, sorgen für Artenschutz und sind mittlerweile nur noch schwer zugänglich. So entwickelt sich dort wieder völlig geschütztes, natürliches Leben.


Naturdenkmäler

Naturschutzgebiet Duinger Wald mit altem Eichenbestand

Südlich von Duingen liegt das über 300 Hektar umfassende Naturschutzgebiet „Duinger Wald“. Der Duinger Wald steht in seinem nördlichen Teil und im Bereich des Höhenzuge Hils seit Oktober 2000 unter besonderem Schutz (NSG HA 202). Das von Bächen durchflossene und mit mäßig steilen bis sanft abfallenden Hängen bestehende Waldgbiet wird besonders durch seine jahrhundertealten Eichenbestände geprägt, die einer darauf spezialisierten Tier- und Pflanzenwelt Lebensraum bieten. Darüber hinaus wachsen auf den teils sandigen bis tonigen Böden auch Buchen und Nadelgehölze. Viele Bäche mit starker Gewässerdynamik haben sich mit zahllosen Mäandern, Kolken und Uferabbrüchen tief in den Untergrund eingekerbt. Hier sind Auen und nasse Senken entstanden, in denen Erlen-Eschen-Auwald und Birken-Erlen-Bruchwald vorherrschen.

Im Nordwesten des Schutzgebietes liegt ein alter Hutewald, in dem seit einiger Zeit wieder ganzjährig Rinder weiden. Noch bis vor 150 Jahren war der Hils eine durch zahlreiche Hutewälder geprägte Landschaft, in die Schweine und Rinder hineingetrieben und dort gehütet wurden. Durch die im Mittelalter ausgeprägte Bewirtschaftungsform entstanden lichte Wälder, in denen niedrig wachsende Bäume und Sträucher vom Vieh abgeweidet wurden und große Bäume wie Eichen und Buchen weitständig weiterwachsen konnten. So entstand wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Der Hutewald wird von einem Wanderweg, dem Königsweg, durchquert, der in einem Teilstück von prächtigen Eichen gesäumt auch Königsallee genannt wird. Dieser Name geht auf die Zeit der Jagden der Hannoverschen Könige zurück.

Wer dem Königsweg auf diesem oder weiteren Teilstücken zu Fuß weiter folgen möchte, der kann das mit Unterstützung eines 2016 erschienenen und sehr informativen Wanderführers tun und bei dieser Gelegenheit nicht nur die Geschichte des Königsweges, sondern auch die Orte kennenlernen, die durch ihn schon seit Jahrhunderten miteinander verbunden sind.

Für eine Wanderung durch den Duinger Wald über die Königsallee empfiehlt sich der Start ab dem Parkplatz am Papenkamp oder am Alten Sportplatz in Duingen. Näheres dazu findet man hier.


Aussichtspunkte

Hilsquelle im Duinger Wald

Die Hilsquelle ist eine der Quellen des Hilsbaches. Der Hilsbach durchfließt den Hils und mündet in Duingens Nachbarort Coppengrave in die „Hille“. Erreichbar ist die Hilsquelle über den Pottlandwanderweg DU6, der 200 m unterhalb der Quelle entlang läuft oder vom „Ith-Hils-Weg“, der 200 m oberhalb der Quelle verläuft. Bei der Hilsquelle befindet sich eine Sitzbank, von der aus man einen wunderschönen Blick auf Duingen hat.

Feuerschneisenhütte

Eine teilweise schöne Aussicht auf Duingen und den Nachbarort Coppengrave hat man von der Feuerschneisenhütte aus, einer Schutzhütte, die genau genommen aber nicht zu Duingen, sondern zu Grünenplan gehört.

Von Duingen aus wandert man etwa 1,5 Std. bis zur Feuerschneisenhütte. Zunächst geht es über den Warweg Richtung Papenkamp. Vom Parkplatz Papenkamp folgt man den Wegschildern hinauf und durch den Duinger Wald.

Eine Wegbeschreibung bis dort hinauf findet man hier 

Bei dieser Wanderung erreicht man auch die Bloße Zelle, die höchste Erhebung des Hils mit 480,3 m ü. N. und den nicht weit davon entfernt liegenden Raabeturm 468 m ü. N.

Die bloße Zelle


Rad- und Wanderwege

Wanderkarten und Wegbeschreibungen durch die Landschaft rund um Duingen sind zu beziehen über das Rathaus Duingen. Sie sind außerdem ausgelegt im Hallenbad Duingen und am Leinebergland-Balkon.

Hier einige Vorschläge für kürzere und längere Wanderungen.

Duinger Rundweg

Der gut 8 km lange Duinger Rundweg mit kleinen Steigungen beginnt und endet am Ortsrand von Duingen am Wanderparkplatz Wulfseiche /Alter Teichsweg am Duinger Berg. Eine Beschreibung findet sich hier.

Pottlandweg in sechs Etappen/Rundwanderwege durch die historische Pottland-Region

Über sechs unterschiedliche Rundwanderwege können Wanderer in und um Duingen die historische Pottland-Region erkunden.

Als Beispiel sei hier der Pottlandweg DU 6, der Töpferweg, erwähnt. Er startet am Parkplatz Papenkamp und führt durch den Duinger Wald vorbei an ehemaligen Tongruben und über die von alten Eichen gesäumte historische Königsallee.

Dieser und alle weiteren Wege sind ausgeschildert.

Regionale Wanderwege

Eine weitere Pottland-Wanderkarte bietet 16 Wanderungen zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten (Große Bimmelbahn-Tour, Königsweg, Kreuzsteinweg, Ton- und Töpferwanderung, Wulfseiche-Rundtour). Interessenten finden diese auch hier.

Leineberglandbalkon Rundweg (barrierefrei, ca. 4,5 km)

Obwohl man vom mittlerweile legendären Leinebergland-Balkon nicht auf Duingen hinuntersehen kann, lohnt sich eine Wanderung zu Fuß oder per Rad dort hinauf unbedingt!

Eine Wegbeschreibung findet man hier.

Ith-Hils-Weg

Der Ith-Hils-Weg ist ein 81 km langer Rundwanderweg in (bis zu) 7 Etappen, der über naturnahe Wege, teilweise entlang des Ith-Kammes und durch den Hils führt. Er zeichnet sich durch eine besonders schöne, naturnahe Streckenführung aus. Auf Kammwegen führt der Weg zu spektakulären Klippen und naturhistorischen Besonderheiten mit weiten Ausblicken ins Land und faszinierenden Einblicken in die Geschichte dieser Region. Neben Duingen liegen auch die Ortschaften Coppenbrügge, Salzhemmendorf, Delligsen sowie die historischen Städte Eschershausen und Alfeld in unmittelbarer Nähe des Wanderweges und ermöglichen dem Wanderer zahlreiche, oft regionaltypische Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeiten.

Der Ith-Hils-Weg ist mit einem gut sichtbaren Logo markiert. Das Logo finden Sie in einem Abstand von ca. 250 Metern, inkl. Richtungspfeilen. Auch die Zielwegweiser sind in der Spitze mit dem Routenlogo gekennzeichnet.

Nähere Informationen findet man unter www.ith-hils-weg.de

Weitere Wander- und Radwege sind auf der Homepage der Samtgemeinde Leinebergland zu finden.


Camping

Der Ort Duingen selbst verfügt über keinen Wohnmobilstellplatz und keinen Campingplatz. Gute Möglichkeiten für Camper bieten sich aber am nahegelegenen und zu Salzhemmendorf gehörenden Humboldtsee. Dieser ist von Duingens Ortskern aus ausgeschildert.